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Vom Zappelphilipp und Königskindern

Generationen von Kindern sind mit ihm großgeworden: Dem Zappelphilipp aus dem Struwwelpeter von 1845, einem der erfolgreichsten und inzwischen umstrittensten deutschen Kinderbücher.


Den Kindern der WeltWissen-Kitas Königskinder und Königskrabbler bot sich in den letzten Wochen ein komplett anderer Zugang zu sorgfältig ausgewählten inklusiven und vielfältigen Kinderbüchern.


Die Pädagog*innen der Kitas in der Oldesloer Straße hatten dazu ihren Bauraum zum Lese-Dorf umgebaut. Die erste Reaktion der Kinder war dann auch entsprechend: „Wow – der Bauraum ist kein Bauraum mehr, da stehen jetzt Häuser mit Büchern!“

Genauer gesagt ein ganzes Dorf, bestehend aus leichten Holzhäusern: Das BÜCHerLEBEN Haus!

Zur Verfügung gestellt vom PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Hamburg für besondere Lese-Projekte seiner Mitgliedsorganisationen.



Die Neugierde der rd. 40 Königs-Kinder war dann auch entsprechend groß und der Einstieg in das Projekt ein Selbstgänger. Das Besondere dieser Häuser ist dabei nicht allein der große Spielanreiz der Häuser selbst – sondern die unglaubliche Themen- und Sprachenvielfalt der Bilder-Bücher. Auch für mitunter schwierige Themen wie Obdachlosigkeit, Flucht, diverse Familienkonstellationen, das Leben eines blinden Fußballspielers oder z.B. einen Jungen im grünen Rock finden sich hier großartige Bilder-Bücher.


Gut begleitet durch die Weltwissen-Pädagog*innen konnten sich die Kinder ganz behutsam auch ungewöhnlichen Themen nähern. Selbst zu stöbern war dabei genauso beliebt wie die zahlreichen Vorleserunden, das Kamishibai-Erzähltheater oder das „Radio“, ein hölzerner MP3-Player, mit kurzen Geschichten und Liedern zum Selbstabspielen.

Lange bevor sie selbst lesen und schreiben können machen Kinder so ihre ersten positiven Erfahrungen mit Sprache und Schrift in der Kita. Literacy, also die Vertrautheit mit Büchern und Lesefreude ist dabei der fachliche Sammelbegriff für die Lese-, Erzähl- und Schriftkultur.




Ein weiteres Highlight waren daher auch die zahlreichen mehrsprachigen Bücher. Englisch, türkisch, russisch, farsi oder arabisch bereicherten nicht nur die Morgenkreise. Besonders bei den Kindern mit Migrationsgeschichte ließen sie die Augen in ganz besonderer Weise leuchten.

Maik Glänzer, Leiter der beiden Weltwissen-Kitas zieht ein ausgesprochen positives Fazit der BÜCHerLEBEN Häuser: „Dieses Projekt hat allen Kindern, ihren Eltern und besonders unserem Kita-Schwerpunkt „Literacy“ richtig gut getan. Drei Wochen waren die Häuser nun bei uns präsent – jetzt lassen wir sie schweren Herzens weiterziehen – zum Glück nur in unsere Weltwissen-Kita Baumhuus nach Neugraben!“

Der eingangs beschriebene Struwwelpeter ist heute zum Glück in keiner Kita mehr zu finden. Mit seinem autoritären Erziehungsstil und einer schwarzen Pädagogik der Angst hat er auch in den Weltwissen-Kitas nichts verloren.

Das BÜCHerLEBEN Haus darf dagegen jederzeit gerne nach Schnelsen zurückkehren.




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